Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
Fachkräfteperspektive Thüringen 2020 (Thüringer Fachkräftestudie 2010)
Die Deckung des Fachkräftebedarfs gehört zu den wichtigsten Herausforderungen für die Thüringer Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik der nächsten Jahre. Die Thüringer Fachkräftestudie 2010 beschreibt die Entwicklung des Arbeitskräfte- bzw. Fachkräftebedarfs in den einzelnen Berufsgruppen für den Zeitraum bis 2020. Die Studie zeigt mit rd. 200.000 Arbeitskräften einen deutlich steigenden Bedarf, der vor allem für den Ersatz der zunehmenden Zahl altersbedingt aus der Erwerbstätigkeit ausscheidender Beschäftigter aber auch für Beschäftigungswachstum in einigen Branchen benötigt wird.
Die Studie ist in fünf Kapitel gegliedert:
Im ersten Kapitel werden gegenwärtige Strukturen beruflicher Tätigkeiten in Thüringen vorgestellt. Dabei werden sowohl die wirtschaftsstrukturellen Grundlagen als auch die Schwerpunkte beruflicher Tätigkeiten der Erwerbstätigen sowie deren Alters- und Qualifikationsstrukturen analysiert.
Im zweiten Kapitel werden die Beschäftigungsstrukturen in den vier Planungsregionen Nordthüringen, Mittelthüringen, Ostthüringen und Südwestthüringen untersucht.
Im dritten Kapitel werden die Ergebnisse einer eigenen, für die Fachkräftestudie durchgeführten Befragung von 1.000 Unternehmen ausgewählter Schlüsselbranchen dargestellt. Die Unternehmen wurden zu ihrem Personalbedarf und den aktuellen Problemen bei der Stellenbesetzung, zu ihren Aktivitäten zur Deckung ihres Fachkräftebedarfs (betriebliche Ausbildung und Weiterbildung), zur weiteren Entwicklung ihres Fachkräftebedarfs und möglichen Engpässen bei künftigen Stellenbesetzungen sowie zu ihren Anregungen zur Stärkung der Fachkräfteverfügbarkeit in Thüringen befragt.
Im vierten Kapitel werden Tendenzen der künftigen Arbeitskräftenachfrage und des Angebotes an Arbeitskräften aufgezeigt. Der Bedarf wird nach beruflicher Tätigkeit und Qualifikation ausgewiesen. Die Darstellung der Angebotsseite ist in die Potenzialbereiche berufliche Erstausbildung, Hochschulausbildung, Arbeitslose und Stille Reserve, Pendler, Zu- und Fortzüge, Weiterbeschäftigung älterer Arbeitskräfte sowie Teilzeitbeschäftigte gegliedert.
Das fünfte Kapitel enthält Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Fachkräfteverfügbarkeit in Thüringen. Aus den vorangegangenen Kapiteln wird die Schlussfolgerung abgeleitet, dass Thüringen insgesamt noch über ein erhebliches Arbeitskräftepotenzial verfügt, mit dem der neu entstehende Arbeitskräftebedarf auch im Umfeld der sich verändernden demografischen Voraussetzungen weitgehend gedeckt werden könnte. Ein Fachkräftemangel kann vermieden werden, wenn alle Akteure im Freistaat zusammenarbeiten, um den schwieriger werdenden Matchingprozess zwischen Angebot und Nachfrage zu organisieren. In der Studie werden hierfür einige Anregungen entwickelt.
Projektbearbeitung
Dipl. Soz.-wiss. Marek Frei, Dr. Udo Papies, Dr. Frank Schiemann, Dr. Gerd Walter
Veröffentlichungen
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (Hrsg.), Fachkräfteperspektive Thüringen 2020, Erfurt Februar 2011, 176 Seiten