Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration, Hamburg
Evaluation des Housing‐First‐Modellprojekts in Hamburg
Housing First folgt einem ungewöhnlichen Ansatz in der Wohnungslosenhilfe: Obdachlosen werden Wohnungen ohne vorherige Bedingungen zur Verfügung gestellt. Erst danach erfolgen – falls notwendig und erwünscht – weitere Beratungs- und Hilfeangebote. Die konventionelle Wohnungslosenhilfe dagegen versucht zunächst, die Probleme der Wohnungslosen zu lösen, und vermittelt dann eine Wohnung. Housing First stellt dieses Konzept auf den Kopf: Von der Vermittlung einer eigenen Wohnung werden die entscheidenden Impulse zur Stabilisierung der Personen erwartet, sodass nur noch wenige oder gar keine begleitenden Hilfen im Anschluss erforderlich sind.
Hamburg testet diesen Ansatz auf seine Wirksamkeit und Übertragbarkeit auf die Hamburger Wohnungslosenhilfe. Die Evaluation begleitet dabei 30 Personen über drei Jahre auf ihrem Weg. In regelmäßigen Kurzbefragungen werden Selbst- und Fremdeinschätzungen über die persönlichen und sozialen Lagen der neuen Bewohnerinnen und Bewohnern erfasst. Narrative Interviews mit ausgewählten Bewohnerinnen und Bewohnern sollen einen tieferen Einblick in die Bedeutung der Wohnung für ihren Entwicklungsprozess erbringen. Mit einer Bilanzierung der Kosten für erreichte Ziele werden Unterschiede zwischen neuen und konventionellen Ansätzen in der Wohnungslosenhilfe und eventuelle Einsparpotenziale ermittelt.
Projektbearbeitung
Peer Gillner (Projektleitung), Ann-Julia Schaland (beide Lawaetz-Stiftung), Dr. Gerd Walter, Dr. Linda Wittbrodt
Veröffentlichungen
In Abstimmung mit dem Auftraggeber vorgesehen