Externe Prozess- und Ergebnisevaluation der bundesweiten Umsetzung des aid-Ernährungsführerscheins an Grundschulen

Einstellungen und Verhaltensweisen zur Ernährung gewinnen an Bedeutung. Dabei geht es in erster Linie um die Erlangung entsprechender Grund- bzw. Alltagskompetenzen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass nach den aktuellen ernährungsphysiologischen Erkenntnissen und Vorgaben ernährte Menschen wesentlich gesünder sind und dies auch bleiben werden und diese den stetig wachsenden Herausforderungen in der Arbeitswelt aber auch im gesellschaftlichen (z. B. ehrenamtliches Engagement) und privaten Bereich besser gewachsen sein werden. Die Herausbildung dieser Kompetenzen sollte so früh wie möglich, das heißt bereits im Kindesalter, beginnen. Daher setzt der Deutsche LandFrauenverband den vom aid infodienst, Köln, konzipierten aid-Ernährungsführerschein für Kinder der 3. und 4. Grundschul- Klassen von 2007 bis 2012 bundesweit um. Das Projekt ist Teil der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Bundesministerium für Gesundheit initiierten Kampagne „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ und bedient einige seiner zentralen Handlungsfelder: Stärkung des Ernährungsbewusstseins und der Selbstverantwortung von Kindern als VerbraucherInnen. Zugleich wird die Ernährungsinformation und -bildung an Schulen gefördert, den Kindern werden wichtige theoretische, vor allem aber praktische Grundlagen für eine gesunde Ernährung altersgerecht vermittelt.

Das Projekt wurde in drei Phasen umgesetzt, die sich weniger von der Zielstellung, aber vor allem hinsichtlich der methodischen Umsetzung voneinander unterscheiden:

Pilotphase: „aid-Ernährungsführerschein für Grundschüler - ein Bildungsangebot von LandFrauen zur Entwicklung von Alltagskompetenzen“ (2007 bis 2009)

Anschlussprojekt I: „Umsetzung des aid-Ernährungsführerscheins durch LandFrauen als externe Fachkräfte“ (2009 bis 2011)

Anschlussprojekt II: „Unterwegs zu neuen Chancen: Modelle der LandFrauen zur nachhaltigen Etablierung des aid-Ernährungsführerscheins an den Schulen“ (2011 bis 2013)

Forschungsgegenstand der externen Prozess- und Ergebnisevaluation in allen drei Projekthasen war die Erreichung der beiden wichtigsten auf Nachhaltigkeit abstellenden Zieldimensionen des Projektes:

  1. Akzeptanz und Verstetigung des aid-Ernährungsführerscheins an den Grundschulen (Überführung in das Regelangebot)
  2. Verbesserung der Erwerbs- und Einkommenssituation der Projektteilnehmerinnen, die das Bildungsangebot "aid-Ernährungsführerschein" an den Grundschulen anbieten.

Projektbearbeitung

Dr. Monika Putzing, Simone Prick

Veröffentlichungen

Deutscher LandFrauenverband (Hrsg.): Ernährungsprofis gehen an die Schulen. Einsatz der LandFrauen für die Verbraucherbildung. Berlin, März 2013

Dr. Kathleen Fischer, Dr. Monika Putzing: LandFrau goes business. Mit dem aid-Ernährungsführerschein Beschäftigung im ländlichen Raum schaffen (fünf Fallstudien), Berlin im Dezember 2009